Der Vorstand hat sich nach eingehender Prüfung aller eingereichten Anträge auf Verleihung der Ehrenmedaille 2025 für die Vergabe an Herrn Josef Riedl, MV Wölf, entschieden. Die Ehrung wird vom stellvertretenden Vorsitzenden, Leander Eismann, und von Stefan Meyer, Vorsitzender des Musikbund Vorderrhön, durchgeführt.
Josef Riedl wird damit für sein musikalisches Lebenswerk geehrt, das sich wie folgt darstellt: Josef Riedl wurde am 16. Februar 1939 in Katzengrün (Kreis Falkenau im Egerland) geboren. Nach der Vertreibung aus der Heimat kam er mit seiner Familie nach Marbach (Gemeinde Petersberg). Dort wurde er von Josef Fürtsch (Hilders) angesprochen, weil er auf der Suche nach Nachwuchsmusikern war. Im Alter von 14 Jahren bekam er vom Verein ein Althorn, welches er aber wenig später gegen eine Zug-Posaune eintauschte. Er hatte ein paar Wochen Unterricht, den Rest erarbeitete er sich mit einer Notenschule autodidaktisch. Der Posaune als sein Lieblingsinstrument ist er bis heute treu geblieben, obwohl er sich auch das Trompeten-, Klarinetten- und Waldhorn-Spielen selbst beigebracht hat. Ab dem Jahr 1960 studierte in Weilburg am pädagogischen Institut u.a. das Fach Musik. Von 1953 bis 1963 war er mit seiner Posaune im Musikverein Marbach aktiv. Im Jahr 1963 übernahm er dort die musikalische Leitung von Josef Fürtsch; dieses Amt übte er bis zum Jahr 1977 aus. Parallel dazu gründete Josef Riedl im Jahr 1967 den Musikverein Wölf (Gemeinde Eiterfeld), den er ebenfalls bis 1979 leitete und alle Musiker selbst ausbildete. Zusätzlich war er einige Zeit als Musiker in der Tanzband „Combo-Sterne“ aktiv. Im Jahre 1979 stand für Josef Riedl ein beruflicher Wechsel nach Valparaiso/Chile an. Auch dort ließ ihn die Liebe zur Musik nicht los und er gründete an der deutschen Schule ein Schulorchester. Dieses leitete er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1986. Auch dort bildete er den größten Teil der Musiker selbst aus. Nach seiner Rückkehr in die Heimat übernahm Josef Riedl wieder die musikalische Leitung des Musikvereins Wölf, die er im Jahr 2009 an seine Tochter Eva-Maria Seiler übergab. Weiterhin unterrichtete er von 2002 bis 2018 in Heringen einen Teil der Bläserklassen und war stellvertretender Dirigent des dortigen Schulorchesters. Aktuell ist Josef Riedl aktiver Musiker im Musikverein Wölf und verpasst dort keine einzige Probe oder Auftritt. Bis heute bildet er immer wieder Schüler auf Blasinstrumenten aus. Für den Landkreis Fulda hat der Jubilar jahrelang die Musikfreizeiten in Österreich betreut. Diese fanden von 1972 bis zum Jahre 1994 in Frangard, Pfons, Mattrei, Wildschönau und Radstadt statt. Hier brachte er mit seinen Kollegen Karlheinz Kern, Josef Fürtsch und Franz Hohmann in einer 14-tägigen Phase jeweils ca. 40 Musikerinnen und Musikern anspruchsvolle Literatur bei, welche dann bei Platzkonzerten in der Gegend des Austragungsortes aufgeführt wurden. Nachdem das Interesse an den Freizeiten leider abebbte, übernahm Josef Riedl ab 1998 die Leitung für Bläserfreizeiten im Kreis- und Stadtmusikverband Fulda, welche in der Rhön stattfinden. Hier ist die Freizeit in Hilders mit 150 Musikerinnen und Musikern besonders hervorzuheben. Auf seine Initiative hin wurde im Jahr 1969 der Musikbund Vorderrhön gegründet, den er von 1969 bis 1979 und von 1986 bis zum Jahr 2017 vorstand. Im Kreis- und Stadtmusikverband Fulda war Josef Riedl von 1986 bis zum Jahr 2017 stellvertretender Vorsitzender. Außerdem hat er jahrelang den Vorbereitungsunterricht für die Leistungsabzeichen D1 bis D3 übernommen und hat auch selbst Prüfungen abgenommen. Josef Riedl wird mit der Ehrenmedaille des Kreis- und Stadtmusikverbandes Fulda für sein Lebenswerk ausgezeichnet in Erinnerung an unseren Gründer Dr. Norbert Herr. Seine Ehefrau Irmgard erhält einen Blumengruß, denn nur mit einer starken Frau im Hintergrund kann man eine solche Leistung vollbringen! Lieber Josef, herzlichen Glückwunsch und vielen, vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz für die Musik!